In Zusammenspiel mit der Weltleitmesse "Light+Building", bei der die Industrie ihre Innovationen zum Thema Licht und Energieeffizienz präsentiert, fand vom 13. März bis zum 18. März 2016 zum 8. Mal die "Luminale" als "Biennale der Lichtkultur" in Frankfurt am Main und in der Nachbarstadt Offenbach statt.

Bankhaus Metzler - Architektonisches Lichtkunstwerk

Etwa 200 Licht-Ereignisse verwandelten den urbanen Raum während dieser sechs Tage in eine "Weltmetropole des Lichtes."

Luminale 2016 - Illuminierte EZB

Erneut waren dabei Straßen und Plätze, aber auch Parks und Flussufer sowie verschiedene Gebäude und öffentliche Einrichtungen mit Fassaden und Innenräumen in dieses außergewöhnliche Festival der Lichtkultur einbezogen.

Lichtspuren in St. Antonius

Überall wurden die verschiedensten Formen von Lichtgestaltung und Lichtinszenierung im Stadtraum zur Schau gestellt. Hochrangige (Licht-) Künstler, Designer oder Architekten aus Hochschulen, Gestaltungsbüros und Unternehmen wirkten auf vielfältige Weise bei dem Ereignis mit.

Luminale 2016 - Mainova-Gebäude

Dazu hatten die Organisatoren wieder ein umfangreiches Rahmenprogramm, mit diversen kulturellen Veranstaltungen oder Fachvorträgen, auf die Beine gestellt. So gab es etliche Präsentationen mit "Visual Artists" in Museen, Galerien und Kirchen. Einbezogen wurden aber auch Baustellen oder Bereiche der Industriearchitektur.

Neben den schon traditionellen Luminale-Schauplätzen wie dem Börsenplatz, der Hauptwache oder dem Römerberg in der Frankfurter City wurde diesmal auch der Hauptbahnhof verstärkt in die Lichtschau integriert. Am neuen Parkhaus an der Südseite konnten die Besucher mit zwei Spinning-Rädern um die Wette fahren und so die Fassade beleuchten.

Kristallhöhle - PulchraTraiecta

Im Eingangsbereich der Haupthalle, waren – beim Projekt "exsule" – leuchtende und selbsfahrende "Papierschiffe" zu bewundern. In einem eher versteckten Raum in der B-Ebene, ließ sich eine leuchtende kalaidoskopartige Kristallhöhle entdecken. Ein weiterer Anziehungspunkt der Luminale war erneut die Naxoshalle, in der es in diesem Jahr wieder mehr als 20 Projekte der Lichtkunst zu sehen gab. Die Neugierigen konnten in dem alten Fabrikgebäude mit verschiedenen Installationen interagieren und darüber hinaus diverse Performances besuchen.

LIchtkunst in der Naxos-Halle

Außerdem wirkten wieder zahlreiche Kirchen mit. Dort dienten die sakralen Räume während der Luminale sowohl als Veranstaltungsareal, Projektionsfläche und Ausstellungsraum aber auch als spirituelle Ruhezone. Ans "Herz" gingen die Projektionen in der "Heart Filling Station" in der "KunstKulturKirche Allerheiligen" hinter dem Zoo.

HeartFillingStation

Bei der "Enlightenment Machine" in der Dreikönigskirche am Sachsenhäuser Mainufer konnten Musiker durch das Bespielen eines Digitalen Pianos eine überdimensionierte Lichtorgel zum Strahlen bringen.

Enlightenment Machine - Dreikoenigskirche

Lichtspuren wurden in einer Art Echtzeitfilm per Projektor auf die Wände der Antoniuskirche im Westend übertragen. Auf die Fassade des Karmeliterklosters wurden tanzende Stühle projiziert; im Garten fanden sich zahlreiche Lichtgestalten. Im Nizza-Berich am Untermainkai, konnten die Besucher interaktive Installationen zum Thema Flora und Fauna bestaunen.

Stühle auf der Fassade des Karmeliterklosters

Direkt nebenan wurde das Bankhaus Metzler zum architektonischen Lichtkunstwerk. Figuren und Elemente aus Geldscheinen werden auf der Fassade einer Bank-Filiale am Rossmarkt in Szene gesetzt. Beide Gebäude der Europäischen Zentralbank im Ostend und der "Eurotower" am Willy-Brandt-Platz spielten ebenfalls eine Rolle. Das Euro-Symbol wurde bei der Illumination, die auf das Hauptgebäude der EZB projiziert wurde, verwendet.

Eurotower in blue

Leider war die City der Mainmetropole erneut sehr viel weniger stark in das Geschehen einbezogen als noch in den Vorjahren. Gerade an den großen Plätzen, wie etwa an der Hauptwache oder an der Alten Oper, die im Jahr 2012 noch bis spät in die Nacht die Besuchermassen anzogen, war – genau wie schon bei der Luminale 2014 – sehr viel weniger los.

LEO illuminiert

Dies sollte bei einer erneuten Auflage der Messe im Jahr 2018 dringend geändert werden. Einige der Lichtobjekte befanden sich in recht abgelegenen Bereichen und waren – durch mangelnde Ausschilderung – zudem schwer auffindbar. Der Standort Offenbach konnte durch die Einbeziehung der Kreativen aus den dort ansässigen Hochschulen besonders gewinnen. Der öffentliche Raum im Offenbacher Zentrum sollte aber künftig wieder stärker einbezogen werden.

Objekt am Offenbacher Marktplatz

Die schiere Anzahl der großen und kleinen Veranstaltungsorte im öffentlichen Raum oder in Gebäuden, machte es – obwohl auch in diesem Jahr für gute Verbindungen mit Buslinie, Rundfahrten oder Schiffstouren gesorgt war – erneut unmöglich, alles zu sehen. Die Öffnungszeiten an einigen stark frequentierten Veranstaltungsorten sollten daher mindestens bis Mitternacht verlängert werden.

STAR am Messegelände

 Positiv ist anzumerken, dass das Großereignis endlich vor der Sommerzeit-Umstellung durchgeführt wurde, so dass die nutzbare Phase der Dunkelheit eine Stunde länger andauerte. Dass die Lichterschau dadurch zur "kältesten Luminale" geworden ist, sollte die Organisatoren nicht davon abhalten, den Termin der Messe auch künftig vor der Zeitumstellung anzusetzen. Mal sehen, was das neue Konzept für die Lichtermesse, die vom 18.– 23. März 2018 wieder in Frankfurt und Offenbach stattfinden soll, bringen wird.

 

Galerie(n):

 

Stadtraum/Architektur

 

Luminale sakral

 

Lichtkunst

 

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