"Songbirds" im Beduinenzelt

Ein Höhepunkt des diesjährigen Sommerwerft-Musikpogramms im Beduinenzelt am Ufer der Mainmetropole war sicherlich der facettenreiche Abend mit mit Konzerten von Kyrie Kristmanson und Rachelle Garniez – unterstützt von Ashia & The Bison Rouge (die am folgenden Abend ihr eigenes Solo präsentierte).

Die ganz außergewöhnlichen Sängerinnen und Musikerinnen mit ausgeprägt divergenten musikalischen Ausdrucksformen, Instrumentarien und Stileelementen, bewegten in ihren jeweiligen Sets das interessierte Publikum mit intensiven musikalischen Momenten und gewährten dabe recht intime und emotionale Einblicke in ihre Gedanken- und Empfindungswelten.

Sommerwerft 2015 - Musik - "Songbirds"
Einen größeren Bekanntheitsgrad in Europa, konnten die jenseits des Atlantiks schon sehr renommierten Musikerinnen bereits durch ihre Auftritte und Aufnahmen – zusammen mit weiteren Künstlerinnen – im Rahmen des "American Songbirds-Collective" (ausgehend vom gleichnamigen nordamerikanischen Festival) erlangen.

Feenhafte Folk-Troubardourin

Die kanadische Folksängerin Kyrie Kristmanson (Ottawa) verzauberte während ihres Auftritts mit Stücken, die an die Schönheit ihrer Heimat und die "geisterhaften Energien eines unermeßlichen und leeren Kanadischen Naturraumes" erinnern.

Sommerwerft2015 - Musik - Kyrie Kristmanson

Dabei zog sie die Zuhörer mit ihrer feenhaften Ausstrahlung, einem virtuos anmutenden Gitarrenspiel sowie der ausdrucksvollen Stimme unwillkürlich in ihren Bann.

In ihrem Musikstil gelang es der Künstlerin die Traditonen der nordamerikanischen Folk-Music mit Klängen des Mittelalters (insbesondere "weiblichen Troubardouren", denen sie sich in ihrer musikalischen Arbeit besonders widmet) sowie mit Pop-Elementen und Einflüssen aus Jazz und Klassik zu verbinden.

Geniale "Diva der anderen Art"

Einen starken Kontrast zum Vorhergehenden bildete dann der Auftritt der "Diva der etwas anderen Art" Rachelle Garniez aus New York, die schon mit vielen anerkannten Musikern oder auch Produzenten für Bühne und Film zusammengearbeitet hat. Musikalisch führt sie die Gäste im Beduinenzelt mit ihren von Jazz, Rock oder auch Blues beeinflussten Stücken quasi von der New Yorker-Hafenkneipe bis hinein ins große Opernhaus.

Dies bewerkstelligte die Künstlerin u. a. mit einem enormen Stimmumfang, der – quasi übergangslos – vom markanten tiefen Alt bis hin zum "zwitschernden Sopran" reichen kann.

Sommerwerft2015 - Musik - Rachelle Garniez
In ihren – an diesem Abend hauptsächlich vom virtuos beherrschten Akkordeon begleiteten – Liedern, erzählte die Songwriterin, die in jüngeren Jahren auch längere Zeit als Straßenmusikerin unterwegs war – immer wieder durchaus selbstironisch und mit Einsatz theatralischer Mittel – skurrile, humorvolle, melancholische und tragi-komische Geschichten, die aber oft mit ernstem oder nachdenklichem Hintergrund versehen sind.

Sommerwerft 2015 - Musik - Songbirds

Im Konzertverlauf kam es dann auch immer wieder einmal zu gemeinsamen Auftritten der drei "Singvögel", die obwohl stilistisch eigentlich so unterschiedlich gestrickt, musikalisch doch hervorragend miteinander harmonieren und interagieren. Mal lieferten sie sich auch nur gegenseitig gesangliche oder instrumentale Unterstützung.

Ashia Grzesik

Am folgenden Abend, folgte dann das Solo-Konzert der polnisch-amerikanischen Sängerin und Cellistin Ashia Grzesik, die schon im Vorjahr – mit ihrer Verbindung von Klassik- und Pop-Elementen sowie traditioneller osteuropäischer Folklore – auf der Sommerwerft zu begeistern wusste.

Sommerwerft 2015 - Musik - Ashia

Die von Ashia gebotene Kombination aus virtuosem Cellospiel sowie ihrem mal dramatisch anmutenden, mal gefühlvoll-intimen gesanglichem Vortrag, schlug die zahlreichen Zuhörerinnen und Zuhörer im Beduinenzelt erneut in ihren Bann.

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