Viel Freude hat die bretonische Harfenistin und Sängerin Cécile Corbel am vergangenen Freitag (15.10.) erneut ihren älteren und neuen Fans bei einem Konzert in Darmstadt bereitet, als sie – im Rahmen ihrer kleinen Deutschland-Tournee – wieder im Bessunger Jagdhofkeller Station machte. Zahlreiche Zuschauerinnen und Zuschauer wollten sich dieses ganz besondere Musikereignis nicht entgehen lassen, so dass die Plätze in den bestuhlten Tischreihen sehr schnell komplett und äußerst eng besetzt waren.




Cécile an der Harfe
Auf der Bühne im Jagdhoffkeller
Cécile an der Harfe
Auf der Bühne im Jagdhofkeller

In der besonderen Atmosphäre des historischen Gewölbekellers, präsentierte die Bretonin zahlreiche Stücke aus ihren derzeit vorliegenden Alben aber auch sehr viele neue Songs. Dabei wurden insbesondere die Einflüsse ihrer japanischen Aktivitäten und ihrer Mitwirkung bei verschiedenen Musical-Produktionen deutlich. Ihre musikalischen Wurzeln im bretonischen Finistère konnte Corbel natürlich nicht verleugnen. Die vielfältige Mischung umfasste aber auch Stücke aus England, Irland oder dem mediterranen Bereich. Historische oder mystische Frauengestalten, anhand derer Cécile Corbel ihre eigenen Emotionen musikalisch umsetzt, wie etwa die Hexe "Elisabetha" aus dem amerikanischen Salem oder "Anne de Bretagne", standen im Mittelpunkt der Texte.




Das Trio
Flinke Finger
Das Trio
Flinke Finger

Mit der ihr eigenen Synthese aus virtuosem Saitenspiel auf der keltischen Harfe und gefühlvollem gesanglichem Vortrag, gelang es Cécile Corbel, die diesmal in flammendem Rot auf der Bühne erschienen war, das Publikum auf eine mystische musikalische Klangreise mitzunehmen. Keiner der Anwesenden konnte sich dem Charme und der Ausstrahlung der talentierten Sängerin und Instrumentalistin entziehen, die sich gelegentlich auch auf deutsch, das sie selbst "mal auf dem Gymnasium gelernt" hat, an das Publikum wandte.

Beim Auftritt in Trio-Besetzung dominierten die ruhigeren Balladen. Begleitet wurde Cécile Corbel von ihren beiden Kollegen Cyril Maurin (an den Gitarren) und Pascal Boucaud (zuständig Bass und Backing-Vocals), denen es hervorragend gelang, die zarten Harfenklänge und den melodischen Gesang, einfühlsam aufzunehmen und instrumental zu ergänzen.




Cyril Maurin (Gitarren)
Pascal Boucaud (Bass und Gesang)
Cyril Maurin (Gitarren)
Pascal Boucaud (Bass und Gesang)

Am Ende des Konzerts stand dann der lang anhaltende Applaus der etwa 200 begeisterten Gäste, die die Künstlerin kaum von der Bühne lassen wollen. So kam es, dass Cécile "das letzte Lied des Abends" öfter als einmal anstimmen musste. Den grandiosen Abschluss der Zugaben bildete das phantastische "Ma Zat" (Mein Vater) aus dem Musical "Anne de Bretagne" von Alan Simon, bei dem Cécile Corbel im vergangenen Jahr in der Titelrolle brillierte. Nach dem, nun viel zu schnell gekommenen, tatsächlichen Schluss, nahmen sich die sympathische Bretonin und ihre Begleiter noch viel Zeit für das geduldig wartende Publikum. Zahlreiche Exemplare ihrer verschiedenen CDs oder Poster wurden signiert. Auch kurze Gespräche waren möglich.




Konzentriert
Schlussapplaus
Konzentriert
Schlussapplaus

Die Organisatoren im Jagdhofkeller deuteten an, dass die Künstlerin auch im kommenden Jahr, vielleicht mit einem neuen Album im Gepäck, wieder in die Wissenschaftsstadt kommen wird. Fraglich nur, ob dann der Platz im Keller wirklich noch ausreichen kann, da Cécile Corbel durch ihre Platten und die Mitwirkung bei verschiedenen internationalen Projekten – wie der Komposition der Musik zum japanischen Film "Karigurashi no Arrietty" oder auch bei der "Celtic Rock Opera – Excalibur" – nun einem breiteren Publikum bekannt geworden ist.

 

Eine Sammlung der bisherigen Alben soll in einer limitierten Edition unter dem Titel "Le Coffret" schon Ende November 2010 herauskommen. Ein neues Album kommt vielleicht im Frühjahr 2011 ("peut-être au mois de mai") Ein aktuelles Interview mit Cécile Corbel kann man bei Agence Bretagne Presse nachlesen (auf französisch).

 

Im Frühjahr 2011 wird Cécile Corbel voraussichtlich erneut - neben international bekannten Künstlern wie Alan Parsons, Johnny Logan oder den Gruppen Fairport Convention und Corvus Corax sowie vielen anderen Musikern und Schauspielern - bei der "Celtic Rock Opera – Excalibur" mitwirken, die am 26. März auch wieder in der Frankfurter Festhalle zur Aufführung kommt.

Weitere Informationen unter:

 

Berichte auf dieser Seite:

 

Mädchen, die ein wenig Hexen sind und emanzipiert; Feen; Keltische Heldinnen, die auf die Liebe warten; Voneinander getrennte Liebende; Ein Ritter, der verwundet ist und von einer Jungfrau inmitten eines Obstgartens beweint wird; Eine unheimliche Piratin; Ein verfluchtes Mädchen in der Heidelandschaft. Mystische Orte, wo man vielen Vögeln begegnet, sprechenden Raben. Bäume in einem magischen Wald, der voller Geheimnisse ist, nahe bei den nebeligen Küsten eines Meers aus Milch - in einer Zeit der Unschuld...

 

Insider-Fazit: Es gibt sie also doch und immer noch - Nette rothaarige harfenspielende Frauen!

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