Da es in der Brüder-Grimm-Stadt mit den weniger etablierten Kulturformen, derzeit nicht mehr soweit her ist, muss man sich als Interessierter die passenden Veranstaltungen eben auswärts suchen.

 
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Erinnerungen, Gedanken und Träume

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Erinnerungen, Gedanken und Träume

Experimentelleres, das weniger dem Mainstream zuzurechnen ist, findet sich derzeit beispielsweise bei der Jubiläums-Sommerwerft – einem kleinen aber feinen Theater- und Kultur-Festival (vom 5. bis 21. August 2011) im Frankfurter Ostend. Viele Menschen waren an einem der wenigen Sommerabende dieses Jahres, die diesen Namen tatsächlich verdienen, ans Mainufer der Metropole, zur Weseler Werft, geströmt, um – unter dem silbrigen Licht eines fast vollen Mondes – einer der immer wieder ganz besonderen Aufführungen des Aktionstheater-Ensembles "antagon" beizuwohnen.

 

"Entwicklung"

 

Ablauf

"Entwicklung"

 

Ablauf

Bei "Frame Games" standen diesmal weniger Action, Stelzenlauf oder Pyrotechnik im Vordergrund. Mit den Mitteln von pantomimischem Schauspiel, Tanzelementen und der entsprechenden musikalischen Untermalung, wurde eine eher ruhiger anmutende Inszenierung auf der tief-gestaffelten Bühne mit ihren Rahmenelementen präsentiert.

Diese symbolischen Rahmen wurden, wie es antagon theaterAKTion formuliert, zur "Analogie zum 'zivilisierten System' der Wohlstandsgesellschaft", das auf Individuen und Gruppen "beschützend und hervorhebend, jedoch gleichzeitig eingrenzend und beschränkend" wirkt. Viele menschliche Regungen werden ins  gesellschaftliche Gefüge eingezwängt; einiges kann/darf oder muss dann, wie im Stück zu sehen, aus dem Rahmen fallen.

 

Nach einer Videoprojektion, das die "Auszeit" einleitete, tauchten die ersten der Protagonisten aus dem Dunkel auf. Plötzlich verschwindet die Leinwand und das eigentliche Spiel kann sich entfalten. Eine bunte Abfolge verschiedener fremdartig und doch vertraut anmutender Gestalten füllt nach und nach die Rahmen der Bühne.

 

"Ausbruch"

 

Finale

"Ausbruch"   Finale

In einem Kaleidoskop von poetischen Bildern tauchen die Erinnerungen, Gedanken und Träume der verschiedenen Charaktere auf und verschwinden dann wieder. Dabei entwickelt sich auf und vor der Bühne eine rasch wechselnde Szenerie mit erotischen Elementen, Aggressionen, Zärtlichkeit und chaotischen Konflikten. Zwischenzeitlich kommt es zu einem wahren Ausbruch, bei dem die Artisten auf Stelzen in furiosem Tanz aus den Rahmen herausbrechen, um den gesamten Theaterkreis zu bespielen.

 

Dass die antagon-Mischung beim Publikum sehr gut ankam, bewies der lang anhaltende Schlussapplaus. Wenn man dabei dann noch in den Reigen der Schauspieler auf die "Bühne" geholt wird und dort von einer Aktionstheater-Muse einen freundschaftlichen Kuss erhält, hat der antagon-Sommernachts-Theatertraum seinen perfekten Abschluss gefunden. Danach standen die Mitglieder des Ensembles den Interessierten noch längere Zeit für Fragen und Gespräche oder auch nur verschiedene Späße zur Verfügung, so dass das Kulturerlebnis noch lange nicht beendet sein musste.

 

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