Wieder einmal Steinzeit in Steinheim. Nach der sehr erfolgreichen "Tatort Talheim"-Ausstellung des Vorjahres präsentiert das Hanauer Museum für Vor- und Frühgeschichte seit dem 14. März die aufwendig aufbereitete neue Ausstellung "Jäger der Eiszeit".


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"Kleines Mammut"
Eindrucksvolle Präsentation

Der Begrüßung der am Sonntagnachmittag zahlreich im Steinheimer Marstall erschienenen Gäste durch den Kulturbeauftragten der Brüder-Grimm-Stadt Klaus Remer folgte ein einführender Vortrag von Dr. Stefan Loew, Steinzeit-Experte aus Münster.

Unter dem Motto "Das Gute liegt zu nah" bot er Einblicke in die Lebensverhältnisse der Menschen, die im Übergang von der letzten Eiszeit zur darauf folgenden Warmzeit in der unmittelbaren Umgebung von Hanau und Bruchköbel lebten.

 

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Kunstgegenstände und Werkzeuge in den Vitrinen
Einleitender Vortrag

Schon vor 13.000 bis 14.000 Jahren hielten sich eiszeitliche Jäger in unserer Region auf, die Waffen und Werkzeuge hinterließen, die sie vor allem aus dem vor Ort lagernden Quarzit anfertigten.

Diese Funde und Tierknochen sind regionale Zeugnisse für das Leben der Menschen der Altsteinzeit und die Beeinflussung ihrer Lebensverhältnisse durch die sich damals abspielenden klimatischen Wandlungsprozesse.
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Eindrucksvolle Giganten Steinzeitliches "Einfamilienhaus"

Paradoxerweise habe die Erwärmung in diesem Zeitabschnitt sogar eine Verschlechterung der Lebensumstände zur Folge gehabt. Die großen Herdentiere, die für die eiszeitlichen Jäger und Sammler zunächst eine überaus reiche Nahrungsgrundlage darstellten, starben allmählich aus, so dass die Bewohner wesentlich mehr Zeit für den Nahrungserwerb aufwenden mussten. Dies habe ein Absinken bei verschiedenen kulturellen Leistungen zur Folge gehabt. Steinwerkzeuge seien beispielsweise, trotz sehr guter Ressourcenlage, nur noch auf sehr einfache Art produziert worden, künstlerische Verzierungen kaum noch aufgetreten.

 

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Eröffnungsansprache - Klaus Remer Riesenhirsch

Rekonstruktionen von Jagd-, Gebrauchs- und Kunstgegenständen geben in den beiden Teilen der Ausstellung – im Marstall und im Schlosstrakt – einen lebendigen Einblick in das Leben der Eiszeitjäger, die bereits alle geeigneten Quellen zum Lebensunterhalt nutzten und die ausgereifte Waffen und Jagdstrategien entwickelt hatten. Im zweiten Teil der Ausstellung stehen charakteristische Tiere, die Zeitgenossen des eiszeitlichen Menschen und seine Jagdbeute im Mittelpunkt. Mehr als zwanzig eindrucksvolle, lebensgroße Nachbildungen und Originalpräparate von Mammut, Riesenhirsch oder Höhlenbär werden eiszeitlichen Stein – und Knochenfunden aus Hessen gegenüber gestellt.




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Przewalski Pferd
Zur Begrüßung

Während der Ausstellung wird wieder ein umfangreiches Begleitprogramm geboten. Am 25.03. gibt es gegen 19.00 Uhr einen kostenfreien Vortrag mit Dr. Thomas Keller aus Wiesbaden. Der Paläontologe des Landesamts für Denkmalpflege Hessen schildert was eiszeitliche Tierknochen über tierische und menschliche Jäger verraten? Für Kinder, Schulklassen und Familien gibt es spezielle Führungen. Am 20.06. wird von 10-15 Uhr wieder ein Aktionstag "Steinzeit" durchgeführt. Auch zur "Nacht der Musen" am 10.07. wird von 19-24 Uhr unter dem Titel "hot-frozen" ein besonderes Programm präsentiert. Die Eiszeitjäger-Ausstellung wird am 07.08. mit Familienabend und Finissage beendet. Weitere Infos auf den Internetseiten der Hanauer Museen.

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